Spielerischer Perspektivenwechsel durch das Kartenset „Revolutionary Minds“

|Bildung und Forschung
Kartenset Revolutionary Minds
Fotografinnen: Anna Waldinger & Franziska Buschinger
Kartenset Revolutionary Minds
Fotografinnen: Anna Waldinger & Franziska Buschinger

Den Perspektivenwechsel spielerisch zu befähigen – so lautete die Herausforderung für die Studierenden der Visuellen Kommunikation an der Fakultät für Gestaltung der Hochschule Pforzheim. Herausgekommen ist das Kartenset Revolutionary Minds. A toolkit for changing your perspective and boosting team creativity.

Unsere Erziehung, Ausbildung und die Zugehörigkeit zu Organisationen beeinflussen unsere Sichtweise auf die Welt – nicht nur um diese zu beschreiben, sondern auch, wenn wir nach neuen Lösungen suchen. Ganz im Sinne der Strategie der Hochschule Pforzheim „Führend durch Perspektivenwechsel“ erhielten die Studierenden der Visuellen Kommunikation an der Fakultät für Gestaltung die Herausforderung den Perspektivenwechsel spielerisch zu befähigen. Das Ergebnis ist ein Kartenset mit dem Namen „Revolutionary Minds“, im englischen beschrieben als „toolkit for changing your perspective and boosting team creativity“.

Das Prinzip, das hinter dem entwickelten Kartenset steht, ist an etablierte Kreativitätstechniken angelehnt: divergentes Denken soll durch die Variation von Systemparametern befähigt werden, das heißt, dass die Suche nach Lösungsideen zu einer Fragestellung durch genau diese Variation unterstützt wird.

Bei Revolutionary Minds wird die Perspektive zur Lösung der Fragestellung variiert. Auf 44 Karten werden bedeutende Persönlichkeiten anhand prägender Charaktereigenschaften und mit Hilfe eines Zitats beschrieben. Es geht darum, die Perspektiven dieser Persönlichkeiten beratend oder in einer Art Rollenspiel zur Lösung von Herausforderungen zu nutzen oder einzunehmen, um die eigene Perspektive zu bereichern und neue Lösungswege zu finden.

Ein besonderes Highlight von Revolutionary Minds ist die visuelle Darstellungsform der Persönlichkeiten in frontaler Darstellung, die jeweils nur eine Gesichtshälfte zeigt. Individuen sind hierdurch beliebig miteinander kombinierbar, was heißt, dass diese nicht nur als einzelne Charaktere, sondern als Team für den Perspektivenwechsel nutzbar sind. Sinnbildlich spiegelt dies wider, dass komplexe Herausforderungen in unserer Zeit kaum mehr durch Einzelpersonen lösbar sind. Die Auswahl der im Kartenset dargestellten Persönlichkeiten repräsentiert die Fakultäten der Hochschule (Technik, Wirtschaft & Recht, Gestaltung) ebenso wie unsere globale Gesellschaftsstruktur mit Blick auf Geschlecht und Herkunft.

Die Entstehungsgeschichte ist schnell erzählt. Aus dem Anspruch des Instituts für Human Engineering & Empathic Design HEED heraus, Kreativität und Innovation mit Hilfe spielerischer Ansätze und der Metapher des Spiels zu befähigen, war im Sommer 2022 ein Semesterprojekt mit dem Studiengang Visuelle Kommunikation der Fakultät für Gestaltung entstanden. Begleitet von Professor Sebastian Hackelsperger und Professor Dr.-Ing. Sven Schimpf haben sich fünf Teams über das Semester hinweg mit der Gestaltung und graphischen Umsetzung einer Kreativitätstechnik für den Perspektivenwechsel auseinandergesetzt. Aus den fünf durchgängig gelungenen Ansätzen wurde der Entwurf von Anna Waldinger und Franziska Buschinger für die weitere Umsetzung ausgewählt und gemeinsam mit dem Team des HEED in Kooperation mit dem Verlag BISPublishers bis zur Druckreife weiterentwickelt.

Seit April 2024 ist das Kartenset Revolutionary Minds international im Buchhandel erhältlich. Die sinnbildliche Darstellung der Hochschulstrategie ist konsequent auch im Geschäftsmodell umgesetzt: Rückflüsse des Verlags gehen direkt an das HEED, um dort die interdisziplinäre Zusammenarbeit und Ausbildung der Studierenden auch in Zukunft zu unterstützen.

Quelle: HEED - Institute for Human Engineering & Empathic Design, Hochschule Pforzheim

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