Editorial des Geschäftsführers Jochen Protzer September 2020

|Arbeitswelt und Beruf
Jochen Protzer, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald

Sehr geehrte Damen und Herren,

aus der regionalen Wirtschaft hören wir erfreulicherweise einige gute Nachrichten. Vielfach zeigen auch die belegbaren Zahlen momentan wieder eine positive Entwicklung und geben erste Hinweise, dass die schwierigste Phase des 2. Quartal 2020 überwunden scheint. Der regionale Arbeitsmarkt zeigt einerseits deutliche Spuren der Corona-Krise und eine Arbeitslosenquote von 5,0% im gesamten Nordschwarzwald ist eine deutliche, gleichwohl erwartbare Erhöhung gegenüber dem letzten Jahr. 17.054 arbeitslose Menschen auf der einen Seite und „nur“ noch 3.903 offene Stellen haben wir schon lange nicht mehr gesehen. Auf der anderen Seite beneiden uns viele in anderen Regionen und Ländern um diese Zahlen, weil deren Arbeitsmarkt eine noch größere Herausforderung bedeutet. Das Instrument der Kurzarbeit nutzen Unternehmen der Region in überdurchschnittlichem Maß, um die akute schwierige Situation abzumildern, Entlassungen zu vermeiden und die bewährten Kräfte an Bord zu halten. Wenn allerdings nahezu die Hälfte aller Jobs im Nordschwarzwald von Kurzarbeit betroffen sind, dann brauchen wir eine möglichst stabile Situation ohne größere Corona Beschränkungen, mit wirtschaftlichen Perspektiven, Mut, Tatkraft und auch etwas Glück.

Unterstützungsmaßnahmen und Konjunkturprogramme in nie gekannter Größenordnung helfen und überbrücken diese schwierige Zeit. Auf Dauer ersetzen diese Hilfen keine selbst erwirtschafteten Umsätze und Erträge, aber sie gewähren Zeit, um die eigenen Geschäftsmodelle zu überprüfen, Anstrengungen zu unternehmen und wieder selbst die eigene wirtschaftliche Basis zu sichern. Das ist schon sehr viel wert, finde ich.

Wenn Sie mit uns über Ihre Geschäftsmodelle, über Innovation, Digitalisierung, und künstliche Intelligenz sprechen möchten, stehen wir Ihnen als Wirtschaftsförderung gerne zur Verfügung und helfen bei der Suche nach Unterstützungsmöglichkeiten für Ihre Zukunft. Natürlich helfen wir auch bei der Orientierung zu Corona-Hilfen oder Konjunkturprogrammen. Am wichtigsten ist mir, dass die Zusammenarbeit der regionalen Akteure weiter ausgebaut wird und wir miteinander überlegen, wohin die Region steuert, welche Zukunftsfelder für die Unternehmen die größten Chancen bieten und welche Angebote verstärkt oder ganz neu aufgebaut werden müssen. Für mich ist klar, dass wir im Nordschwarzwald den größten Nachholbedarf an der Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Wissenschaft haben. Dazu braucht es große Anstrengungen, aber wir können das schaffen.     

Unser konkretes Programm der nächsten Wochen ist vielfältig; in diesem Newsletter informieren wir über Aktivitäten, Formate und Veranstaltungen, sei es beispielsweise der Hackathon in Pforzheim/Enzkreis, der Workshop mit dem Fraunhofer IAO in Nagold, virtuellen Terminen wie Fachkräftegewinnung im eigenen Betrieb mit einer Übersicht von Fördermöglichkeiten beruflicher Aus- und Weiterbildung oder die landesweiten Frauenwirtschaftstagen.

Die Ausarbeitung des Wettbewerbsbeitrags für den RegioWIN Wettbewerb beschäftigt uns und die einzelnen Projektträger sehr, denn wir wollen erhebliche Fördermittel der EU in die Region holen und damit einen weiteren Beitrag für die wirtschaftliche Stärkung leisten.  

Geben Sie uns zu Vorhaben, Themen und Projekten gerne Feedback. Auf den Austausch mit Ihnen, gleich bei welchem Format und in welcher Art, freue ich mich.

Bleiben Sie gesund,

herzlichst

Ihr Jochen Protzer

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