Eine Innovation gegen 45 Millionen Schicksale

Bildquelle: Adobe Stock

In einem Interview mit Wolfgang Winderl im Januar 2020 benannte er eine Innovation erst dann als Innovation, wenn sich unter anderem Probleme im Markt wirksam und nachhaltig lösen lassen.

Derzeit werden im Jahr etwa 45 Millionen männliche Küken getötet, weil Sie keine Eier legen und weniger Fleisch ansetzen. Eine rein wirtschaftliche Betrachtung. Durch ein innovatives Verfahren des Biotech-Unternehmens Planton und der Handelskette Aldi lässt sich nach wenigen Tage des Ausbrütens mit einer genanalytischen Untersuchung erkennen, ob das Ei männlich oder weiblich ist.

Durch einen Laser wird eine feine Öffnung am Ei geschaffen, ohne das Ei zu beschädigen. Durch die Entnahme von Erbinformationen und einem anschließendem Schnelltest lässt sich das Geschlecht des Eies bestimmen. Ist die DNA männlich, wird das Ei nicht weiter ausgebrütet und vorab weiterverarbeitet. Ist es weiblich, wird das Ausbrüten fortgesetzt, ein Küken schlüpft und entwickelt sich zu einer Legehenne. Selbst sehr große Mengen Eier, die eine Handelskette wie Aldi benötigt, sind mit diesem Verfahren realisierbar. Das Verfahren soll schnell und flächendeckend zum Einsatz kommen.  In einem weiteren Ansatz werden die männlichen Eier ausgebrütet und als Masthähne aufgezogen. Dieses Verfahren wird weiter ausgebaut, so dass bis 2022 für alle verkauften Schaleneier der Handelskette das Kükentöten ausgeschlossen werden soll.

Auf einem Kleidungsstück einer Bahnreisenden lass ich mal:

„Wenn Du ein Leben rettest, bist Du ein Held  - Wenn Du 100 Leben rettest, bist Du eine Krankenschwester“.

Bei 45 Millionen nehme ich Vorschläge für eine heldenhafte Namensgebung gerne an. 

 

Text:
Herbert Wackenhut

Quellen:
10 Juli 2020, Aldi Süd, Wir schaffen das Kükentöten ab

 

Hintergrund RegioINNO:
Das Projekt RegioINNO Nordschwarzwald ist ein prämiertes Projekt des Förderaufrufes „Regionales Innovationsmanagement“ des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg. Mit RegioINNO wird die zielgeführte Vernetzung der Innovationsakteure unterstützt und die Erarbeitung einer regionalen Innovationsstrategie vorangetrieben. Durch die Bündelung von Synergien und die aktive Einbindung aller Beteiligten soll die Zusammenarbeit zwischen der regionalen Wirtschaft und der Wissenschaft intensiviert werden.

 

Unterstützt aus Mitteln des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg

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