KI-Lab setzt Themenschwerpunkte

|Unternehmen und Region
v.l.n.r.: Jochen Protzer (WFG), Ministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Daniel Fissl (WFG) bei der Prämierung des KI-Labs
von links: Jochen Protzer (WFG), Ministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Daniel Fissl (WFG) bei der Prämierung des KI-Labs. Bildquelle: Leif Piechowski

Wichtigstes Ziel des KI-Labs ist es, das Unterstützungsangebot im Bereich Künstliche Intelligenz für die Bedarfe und Herausforderungen in der Region Nordschwarzwald nachhaltig anzupassen und weiter intensiv auszubauen. Aktuell befindet sich ein virtueller Erprobungsraum im Aufbau, der Hard- und Software zur Aufbereitung von Daten und zum Trainieren von KI bieten soll.

Künstliche Intelligenz (KI) gilt als Schlüsseltechnologie für die Wertschöpfung der Gegenwart und Zukunft und ist somit zentraler Bestandteil der Wirtschafts- und Innovationspolitik in Baden-Württemberg. Kaum ein Feld der Digitalisierung bietet solche Wertschöpfungspotenziale und lässt dementsprechend hohe Wachstumsraten erwarten wie die Künstliche Intelligenz.

Für die Unternehmen der Region Nordschwarzwald gewinnt KI zunehmend an Bedeutung und ist ein relevanter Baustein für die digitale Transformation. Zur Stärkung der regionalen Wirtschaft brachte die Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald (WFG) mit dem KI-Lab Nordschwarzwald bereits im Jahr 2020 eine erste regionale Anlaufstelle für Künstliche Intelligenz auf den Weg. Mit der erneuten Förderzusage in Höhe von rund 200.000 Euro durch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg im Juni 2022 geht das KI-Lab nun in die zweite Runde und hat sich für die Projektlaufzeit bis Ende 2024 einen umfangreichen Aufgabenkatalog vorgenommen.

Wichtigstes Ziel des KI-Labs ist es, das Unterstützungsangebot im Bereich Künstliche Intelligenz für die Bedarfe und Herausforderungen in der Region Nordschwarzwald nachhaltig anzupassen und weiter intensiv auszubauen. Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sollen das Potenzial von KI erkennen und für konkrete Einsatzmöglichkeiten in ihrem Umfeld sensibilisiert werden. Basierend auf der erfolgreichen Modellphase soll ein möglichst flächendeckender, zielgruppengenauer und niedrigschwelliger Zugang für KMU zum Thema KI ermöglicht werden.

„Wir möchten das Thema KI zielgerichtet vorantreiben und die KI-Kompetenz der Region Nordschwarzwald noch sichtbarer machen“, betont Jochen Protzer, Geschäftsführer der WFG, die als Projektträger fungiert. „Mit der erneuten Förderzusage können wir einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung der regionalen Unternehmen leisten.“ Geplant und teilweise bereits in der Realisierungsphase sind vielfältige Projektaktivitäten, die den Unternehmen in der Region Nordschwarzwald beim Einstieg ins Thema KI zielgerichtet Unterstützung leisten oder bedarfsorientierte Potenziale aufzeigen sollen.

Zum einen werden Online- und Präsenzveranstaltungen, wie beispielsweise interaktive Vorträge und Workshops zu den Themenschwerpunkten „Einsatzmöglichkeiten sowie Chancen und Risiken der KI als Querschnittstechnologie“ angeboten. Zum anderen stellt das KI-Lab individuelle Beratungsangebote für Unternehmen bereit, die erste Schritte bei der Anwendung von KI gehen oder ihre Kenntnisse vertiefen möchten. Während der kostenfreien Initialberatung erfahren Unternehmen mehr über ihre individuellen Vorteile und Voraussetzungen beim Einsatz von KI im eigenen Umfeld. Fallbezogen unterstützt das KI-Lab bei Folgeprojekten oder fördert die Vernetzung mit geeigneten Partnern und Förderangeboten. Aktuell befindet sich zudem ein virtueller Erprobungsraum im Aufbau, der Hard- und Software zur Aufbereitung von Daten und zum Trainieren von KI bieten soll. Auf dieser Grundlage werden im nächsten Schritt weitere Angebote für Unternehmen realisiert.

„Im Projekt KI-Lab unterstützen wir Unternehmen bei der Erprobung von Methoden der Künstlichen Intelligenz. Wir freuen uns besonders darauf, Unternehmen an der Hochschule mit Transferwissen zu unterstützen und unser Labor für praxisnahe Pilotprojekte bereitzustellen“, so Prof. Dr. Thomas Schuster, der im Fachbereich Wirtschaftsinformatik an der Hochschule Pforzheim tätig ist und die wissenschaftliche Leitung des KI-Labs innehat. Schuster forscht und lehrt in den Bereichen des Cloud Computings, der Datenanalyse und des technischen Datenschutzes.

Auch Carsten Kraus, Experte für Künstliche Intelligenz sowie Gründer und Geschäftsführer der Omikron Data Quality GmbH, bringt im KI-Lab sein Fachwissen für die Region Nordschwarzwald ein und skizziert das erklärte Ziel des Projekts: „KI ist eine Querschnittstechnologie, die unsere Gesellschaft und Arbeitswelt disruptiv verändern wird. Es ist überlebensnotwendig, dass sich auch unser Mittelstand jetzt mit den KI-Themen auseinandersetzt“.

Desweiteren ist Dr. Patrick Feucht im KI-Lab Team. Er verfügt über langjährige Erfahrung im Bereich KI, insbesondere in der Automobilbranche. Als ausgewiesener Praktiker mit reichlich KI-Projektkompetenz wird er mit seinem Know-how künftig Vorträge und Initialberatungen des KI-Labs unterstützen. „In den bisher erfassten und nicht genutzten Daten liegen wahre Schätze. Mit dem KI-Lab Nordschwarzwald wird es möglich, nach diesen Schätzen zu graben und damit die Effizienz von Geschäftsprozessen zu steigern. Die Welt der Fertigung wird sich weiterentwickeln und Unternehmen aller Branchen stehen vor neuen Herausforderungen. Die Synergie von bestehendem Prozess Know-How mit intelligenten Algorithmen steht dabei im Vordergrund, denn „ein neuronales Netz ist auch nur ein Mensch“.

Von hohem Mehrwert ist die enge Verknüpfung des KI-Labs mit dem Digital Hub Nordschwarzwald, der als regionale Anlaufstelle für Digitalisierungsthemen das KI-Projekt an seinen drei Standorten Pforzheim, Nagold und Horb integriert und digitale Fachkompetenz aktiv an die unternehmensrelevanten Zielgruppen herantragen wird. „Mit dem KI-Lab gewinnen wir Expertise in einer Schlüsseltechnologie, von der unsere regionalen Unternehmen profitieren werden“, so Daniel Fissl, Projektreferent bei der WFG für das KI-Lab. Das KI-Lab nutzt so die bereits geschaffenen Netzwerkstrukturen des Digital Hubs und kann seinen Fokus verstärkt auf inhaltliche Fragestellungen ausrichten.

Als besonderes Highlight der nächsten Zeit im Bereich KI (englisch AI) findet am 21. – 23. Oktober 2022 in der Organisation der Hochschule Pforzheim mit Beteiligung des KI-Labs der Hackathon Pforzheim „AI meets Production“ statt, der regionale Unternehmensbedarfe aufgreift und behandelt. Im Vordergrund steht die Frage: Wie sieht die Produktion von Morgen aus. Interessierte können über https://hackathon-pforzheim.de/ detaillierte Informationen zur Anmeldung, zu den beteiligten Partnern sowie das Rahmenprogramm abrufen.

Gesamtkoordination des Projekts KI-Lab Nordschwarzwald und Ansprechpartner:
Jochen Protzer, Geschäftsführer WFG: Telefon 07231/154 3690 oder protzer(at)nordschwarzwald.de
Daniel Fissl, Projektreferent KI-Lab: Telefon 07231/154 369 34 oder fissl(at)nordschwarzwald.de

Über das KI-Lab Nordschwarzwald
Mit dem Ziel, Baden-Württemberg auch im digitalen Zeitalter als führenden Innovations- und Wirtschaftsstandort zu erhalten, unterstützt das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus das Förderprojekt KI-Lab Nordschwarzwald als eines von 16 Einrichtungen im Land im Rahmen des „Aktionsprogramms KI für den Mittelstand“. Erklärtes Ziel des KI-Labs Nordschwarzwald ist es, in der Region die Künstliche Intelligenz als eine Schlüsseltechnologie für die Wertschöpfung der Zukunft zu fördern. Das KI-Lab steht in der Projektträgerschaft der Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald. In enger Zusammenarbeit mit dem Projekt Digital Hub Nordschwarzwald soll das KI-Lab Anwendung und Kommerzialisierung von KI im Mittelstand branchenübergreifend unterstützen und eine ergänzende Brücke zur KI-Allianz Baden-Württemberg bilden. Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen in der Region Nordschwarzwald sollen das Potenzial von KI erkennen und für konkrete Einsatzmöglichkeiten in ihrem Umfeld sensibilisiert werden.

ALLE NEWS