Luft zum Trinken - H2 Luft

Quelle: Adobe Stock

Die täglichen lebenswichtigen Dinge empfindet man oft als selbstverständlich. Innovationen werden mit Selbstverständlichkeiten selten in Verbindung gebracht. Wasser ist so ein Thema. Von einer Europareise zurückgekehrt, berichtete ein Freund seine gesundheitliche Situation, als er an einem Wasserhahn seinen Durst löschen wollte. Mit steigendem Fieber wäre ihm auch die Bedeutung der Reinheit dieses Elements bewusst geworden.

Tatsächlich ist Trinkwasser ein knappes Gut. 71% der Erdoberfläche besteht aus Wasser – 3% davon ist Trinkwasser, der Rest Salzwasser. Eine der wichtigsten Quellen für Trinkwasser ist um uns herum: die Luft, die wir atmen. Selbst die trockenste Wüstenluft enthält noch Luftfeuchtigkeit, nachts oft bis zu 40 Prozent. Wüstenpflanzen nutzen diese Feuchtigkeit - warum also nicht auch wir Menschen? Wenn heiße Luft auf eine kalte Oberfläche in einem System der Fa. Skywater trifft, kondensiert Wasserdampf. Durch Bioabfälle und Solarenergie wird im Gerät ein tropisches Klima erzeugt, und kann so selbst mitten in der Jahrhundertdürre fast 600 Liter Trinkwasser pro Tag und zu einem Preis von höchstens 2Cent/Liter herstellen. Je mehr Luftfeuchtigkeit und je höher die Temperatur, desto mehr Trinkwasser wird produziert. Nach der Kondensierung wird das Wasser gefiltert und mit Ozon behandelt, um es sauberer und haltbarer zu machen.
Dieses Verfahren ist schon seit Jahren in der Praxis erprobt. Das amerikanische Militär hat die Technik erfolgreich getestet, in Liberia trinken Schulkinder das Himmelswasser, in Indien ein ganzes Dorf. Dankbarkeit liest sich aus den Gesichtern dieser Menschen. Selbstverständlich ist das nicht.
Guten Durst!

Text:
Herbert Wackenhut

Quellen:
https://advances.sciencemag.org/content/4/6/eaat3198
https://www.skywater.com/
Süddeutsche Zeitung, Michaela Haas, Luft die man trinken kann

Hintergrund RegioINNO:
Das Projekt RegioINNO Nordschwarzwald ist ein prämiertes Projekt des Förderaufrufes „Regionales Innovationsmanagement“ des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg. Mit RegioINNO wird die zielgeführte Vernetzung der Innovationsakteure unterstützt und die Erarbeitung einer regionalen Innovationsstrategie vorangetrieben. Durch die Bündelung von Synergien und die aktive Einbindung aller Beteiligten soll die Zusammenarbeit zwischen der regionalen Wirtschaft und der Wissenschaft intensiviert werden.

Unterstützt aus Mitteln des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg

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