Spannende Exkursion in die Welt der Informatik: Im Rahmen der Girls‘ Digital Camps besuchen Schülerinnen des Richard-von-Weizsäcker-Gymnasiums Baiersbronn das Karlsruher Institut für Technologie (KIT)

|Bildung und Forschung
Gruppenbild der Girls' Digital Camps AG vom Richard-von-Weizsäcker-Gymnasium in Baiersbronn mit Annika Vielsack (KIT), Kerstin Weipert (WFG) sowie Vanessa Schaffer und Marco Finkbeiner (beide Richard-von-Weizsäcker-Gymnasium)
Hinten, v.l.n.r.: Annika Vielsack (KIT), Kerstin Weipert (WFG), Teilnehmerinnen, Vanessa Schaffer (Richard-von-Weizsäcker-Gymnasium). Vorne: Marco Finkbeiner und Teilnehmerinnen
Der Schoko-mat wird von den Schülerinnen ausprobiert
Der Schoko-mat wird ausprobiert
Teilnehmerinnen beim Tüfteln mit dem Schoko-maten
Teilnehmerinnen beim Tüfteln mit dem Schoko-maten

Nicht nur Theorie, sondern auch Einblicke in die Praxis als Ergänzung zum innerschulischen Modul bieten die Unternehmensbesuche, die fester Bestandteil des Transferprojekts Girls‘ Digital Camps (GDC) sind. Nach monatelangem Tüfteln an ihren eigenen Projekten hatten die Schülerinnen des Richard-von-Weizsäcker-Gymnasiums in Baiersbronn nun die Möglichkeit, bei einem Besuch des KITs informative Einblicke in Studienprogramme und Lernlabore mitzunehmen.

Das Karlsruher Institut für Technologie, kurz KIT, ist eine technische Universität des Landes Baden-Württemberg und renommiertes nationales Forschungszentrum. Mit heute rund 9.800 Mitarbeitern gilt das KIT als größte deutsche Forschungseinrichtung in den Bereichen Ingenieur- und Naturwissenschaften. Für die Mädchen aus Baiersbronn standen dementsprechend spannende Programmpunkte auf der Tagesordnung, darunter ein Workshop im Lehr-Lern-Labor Informatik, eine Führung über den Campus Süd sowie eine Stippvisite in der Zentralen Studienberatung des KITs.

Annika Vielsack, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für theoretische Informatik, leitete den Workshop und erklärte mit viel Eifer die Funktion von Automaten. Am Beispiel des „Schoko-mat“ wurde das Funktionsprinzip anschaulich erläutert und Zustandsdiagramme erstellt. Die Schülerinnen hatten dann die Gelegenheit, eigene Automaten zu programmieren. Laut Vielsack ist der Mädchenanteil sowohl in den Workshops als auch im Bereich Informatik allgemein eher gering. Diejenigen, die dabei sind, sind allerdings hochmotiviert – wie sich auch beim Workshop mit den Schülerinnen des Girls‘ Digital Camps zeigte.

Dr. Regine Endsuleit, Leiterin der Zentralen Studienberatung, berichtete über eigene positive Erfahrungen während ihres Informatikstudiums am KIT und gab den Schülerinnen wichtige Impulse und Anregungen mit auf den Weg: „Dass ich eine der wenigen Frauen war, fühlte sich nie seltsam an. Viel wichtiger waren das gemeinsame Interesse an den Studieninhalten und die gemeinsamen Freizeitaktivitäten. Viele damals entstandene Freundschaften haben bis heute gehalten, obwohl meine Kommilitoninnen und Kommilitonen inzwischen beruflich über die ganze Welt verteilt sind.“

Kerstin Weipert, Projektreferentin der GDC bei der Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald (WFG), begleitete die Schülerinnen beim Besuch des KITs und zeigt sich beeindruckt vom Wissensdurst der Mädchen: „Es ist toll zu sehen, wie engagiert und begeistert die Mädchen bei der Sache sind. Ich freue mich über das Engagement des KITs und dass wir ihnen diese Exkursion ermöglichen konnten.“ Marco Finkbeiner, AG-Leiter des Girls‘ Digital Camps am Richard-von-Weizsäcker-Gymnasium, findet es ausgezeichnet, dass die Schülerinnen so früh schon mal Hochschulluft schnuppern dürfen und ergänzt: „So können sie schon mal beispielhaft erleben, erfahren und begreifen, was an einer Hochschule gemacht wird und bekommen direkt erste Eindrücke vom studentischen Leben.“

Im Herbst vergangenen Jahres brachten die Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald (WFG) und das CyberForum e.V. die ersten Girls‘ Digital Camps in der Region Nordschwarzwald auf den Weg. Zu den sieben Schulen in der Region, an denen das Projekt realisiert wird, gehört auch das Richard-von-Weizsäcker-Gymnasium in Baiersbronn. Die dortige AG wird unterstützt von den Firmen colordruck Baiersbronn, Müller Mitteltal und der Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald (WFG).

Bei dem vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg geförderten Transferprogramm Girls‘ Digital Camp erhalten Mädchen und junge Frauen ab Klassenstufe sechs bis acht konkrete Einblicke in digitale Anwendungen und Berufsfelder. Die Teilnehmerinnen stärken durch das praktische Erleben ihr Selbstbewusstsein im Umgang mit und in der Gestaltung von digitaler Technik und erleben, wie vielfältig, kreativ, zukunftsorientiert und gesellschaftlich relevant digitale Anwendungen und Berufe sind.

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