Veganes Leder

Bildquelle: Adobe Stock

Wenn Du von einer guten Idee überzeugt bist und glaubst, dass Du etwas schaffen kannst, was es zuvor noch nie gab, kann es sich lohnen dafür seinen derzeitigen Job aufzugeben. Zwei Mexikaner, Adrián López Velarde und Marte Cázarez waren von ihrer Idee überzeugt. Sie schufen ein veganes Leder aus einer Kaktuspflanze, und zwar aus dem Feigenkaktus. Ihr veganes Leder ist eine haltbare, stylische und ökologische Alternative zum herkömmlichen tierischen Leder. López und Ávarez wurden von zwei europäischen Entwicklungen inspiriert. Aus Italien kam Frumat, ein Stoff der aus aufbereiteten Äpfeln gewonnen wird und aus Spanien stammte Pinatex, ein Stoff, der aus weggeworfenen Blättern der Ananas gewebt wird.

Das Ziel der beiden Unternehmer war es, einen Lederersatz zu finden, der biologisch abbaubar ist, bei dessen Herstellung keine Tiere geopfert werden müssen und keine chemischen Zusätze verarbeitet werden sollen.

Das Kaktusleder hat eine Haltbarkeit von mindestens 10 Jahren und kann überall dort, wo Leder gebraucht wird, bei Schuhen, bei Handtaschen, selbst bei Autositzen tierisches Leder ersetzen. Das vegane Leder kann es in jeder Hinsicht mit dem tierischen Leder aufnehmen. Es ist atmungsaktiver und elastischer als dieses.

Die beiden Erfinder haben zwei Jahre gebraucht, bis sie das Material reif für den Markt hatten. Der Handelsname lautet Desserto. López schwärmte: „Mexico hat das Potenzial für Innovationen, speziell mit dem Feigenkaktus, der ein Symbol für unser Land ist. Aber so viele Leute sagten, wir seien verrückt! Selbst unsere Ingenieure sagten uns wir seien verrückt und, dass das, was wir vorhaben, nicht gemacht werden könne. Wir sagten, warum nicht? Wir sind in Mexiko, wir sind Mexikaner, welches Rohmaterial ist passender für uns, als der Feigenkaktus? Er wächst von selbst, er braucht keine Bewässerung und verbraucht nicht viel Wasser. Dann begannen wir zu experimentieren und nach mehreren Tests waren wir in der Lage, ein widerstandsfähiges Material zu entwickeln.“ López fährt fort: “Der positive Einfluss auf die Umwelt den unser Material haben kann, falls es im großen Stil in die Produktion einbezogen wird, führt zu einer Reduktion von 32 bis 42 Prozent beim Plastikabfall und 20 Prozent Wasserersparnis bei der Produktion. Augenblicklich liegt der Wasserverbrauch in der Modeindustrie bei fast 79 Billionen Kubikmeter. Das ist genug, um fast 32 Millionen olympische Wettkampfschwimmbecken zu füllen.

Sollte man da nicht bereit sein, luxuriöses veganes Leder, erzeugt aus Kaktuspflanzen, in der Modebranche zu verwenden? Wir dürfen gespannt sein, wie sich diese interessante Innovation herumspricht und verbreitet.

 

Text:
Herbert Wackenhut

Quellen:
05. Dez. 2019, Dina Dennerlein, gute-nachrichten.com, Gute Nachrichten

 

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