Was Reifen von Seegurken lernen können

Quelle: Adobe Stock

Der Reifen ist das verkannteste Hochleistungsprodukt unserer Gesellschaft, weil Veränderungen nicht sichtbar sind. Gegenwärtig forschen etwa fünf- bis siebentausend Personen weltweit am Reifen und versuchen, ihn zukunftsfähig zu machen. Intelligente Reifen können Unfälle verhindern und das autonome Fahren entscheidend voranbringen, erklärt Prof. Gert Heinrich, Seniorprofessor für Polymerwerkstoffe an TUD und IPF.

Wissenschaftler haben sich bei der Weiterentwicklung neuer Hochleistungsreifen von Seegurken inspirieren lassen, deren Oberfläche zunächst weich ist, sich aber bei Berührung versteift. Adaptive Reifen können durch speziell modifizierte Füllstoffe bei Nässe härter werden und damit z. B. vor Aquaplaning schützen. Bei Wärmezufuhr werden die Reifen wieder weich.

Möglich wird das durch bestimmte Polymere zusammen mit dem Füllstoff Kalziumsulfat, der so modifiziert wurde, dass er Wasser aufnehmen und seine Struktur dann in eine zehnmal steifere nanokristalline Form ändern kann.

Drei Nachwuchsforscher promovieren an der TU Dresden im Maschinenwesen und an der Fakultät für Chemie und Lebensmittelchemie. Sie führen die experimentellen Arbeiten zu ihren Promotionen am Leibniz-Institut für Polymerforschung Dresden e.V. (IPF) unter der Betreuung von Prof. Gert Heinrich (Eshwaran S. B. und Tamil S. N.) und Prof. Brigitte Voit (Aladdin Sallat) durch. Alle drei haben ihre bisherigen Forschungsergebnisse vor kurzem in renommierten Fachzeitschriften veröffentlicht.

Text:
Herbert Wackenhut

Quellen:

https://tu-dresden.de/tu-dresden/newsportal/news/intelligente-reifen-nachwuchswissenschaftler-der-tu-dresden-entwickeln-reifengummis-fuer-autonomes-fahren
 

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