RegioHOLZ widmet sich dem Thema Holzschutz - Architekten und Planer aus der Region informieren sich

Lars Schäfer, Rudolf Müller, Dr. Peter Jüngel, Robert Ott, Prof. Dr.-Ing. Jochen Wüst, Prof. Dr. Marcus Müller

Der Hörsaal an der Hochschule Rottenburg war bei der Fachveranstaltung „Moderne Holzschutzverfahren“ fast bis zum letzten Platz gefüllt. Prof. Dr. Dr. h.c. Bastian Kaiser empfing die Teilnehmer und wies darauf hin, dass der Holzbau in Bewegung komme und man sich vor Innovationen nicht scheuen dürfe.

Derzeit wird intensiv geforscht im Bereich der Holzmodifizierung, um die Dauerhaftigkeit von Holz zu erhöhen. Die RegioHOLZ-Veranstaltungen der Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald unterstützen den Technologie-Transfer der Akteure im Bereich der gesamtem Wertschöpfungskette Holz. Die Aktivitäten von RegioHOLZ seien ein Glücksfall für den Nordschwarzwald und eine Plattform, um sich einen Wissensvorsprung zu sichern, bemerkte Rudolf Müller, Leiter im Amt für Stadtentwicklung in Freudenstadt und ergänzte, dass das Bauen mit Holz wieder in den Fokus der Hochschulen gehöre.

Holzschutz sei ein Schlüsselthema mit unterschiedlichen Facetten und Sichtweisen. Prof. Dr.-Ing. Jochen Wüst, Professor für Baustatik an der Hochschule Rottenburg, veranschaulichte mit Beispielen aus der Praxis, warum gerade der konstruktive Holzschutz so wichtig sei und leitete das Publikum durch die DIN 68800 - Holzschutz Teil 1-4. In welchen Fällen chemischer Holzschutz als vorbeugende und bekämpfende Maßnahme seine Berechtigung habe, um die Aufnahme von Feuchtigkeit des Holzes zu vermeiden, erläuterte Dr. Peter Jüngel, Kurt Obermeier GmbH & Co. KG.

Chemischer Holzschutz könne keine konstruktiven Mängel beseitigen, aber mit der fachgerechten Behandlung der Hölzer wie z. B. ein Fassadenanstrich mit Vorvergrauungslasur bleibe die Holzverkleidung über Jahrzehnte geschützt. Konstruktiver und chemischer Holzschutz schützten das Gebäude dauerhaft, um eine zu hohe Holzfeuchte zu vermeiden. Robert Ott, ö.b.u.v., Sachverständiger für Holzschutz und Holzschäden, zeigte in seinem Vortrag „Bekämpfende Maßnahmen gegen Schädlingsbefall“ verschiedene Ursachen auf, wie eine zu hohe Holzfeuchte am Ende zum Befall von Pilzen oder Insekten führt. Bei der Sanierung von erhaltenswerten Gebäuden in der Region müsse konstruktiv, chemisch und auch kontrollierend eingegriffen werden. Befallene Bauteile und Bauschäden müssen identifiziert, lokalisiert und fachgerecht erneuert werden.

„Die rege Beteiligung und der volle Vorlesungssaal zeigen mir, dass wir mit Themen rund um den Holzbau genau richtigliegen. RegioHOLZ wird diese Themen auch in Zukunft wieder aufgreifen“, resümierte Lars Schäfer, Projektleiter RegioHOLZ bei der Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald.

Hintergrund RegioHOLZ:
Die Unternehmen aus Industrie, Handwerk und Dienstleistung im Bereich der innovativen Holzbe- und Verarbeitung im Nordschwarzwald sind bundesweit einzigartig und für die Wirtschaftsregion essentiell. Diese Unternehmen sind vielseitig und reaktionsschnell im Hinblick auf neue Marktanforderungen bzw. technologische oder ökologische Veränderungen von Rahmenbedingungen. Dieses Potenzial für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung der Region Nordschwarzwald gilt es tatkräftig zu unterstützen. Aus diesem Grund gibt es RegioHOLZ als Projekt der Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald, das für Forschung, Entwicklung und Technologietransfer steht. RegioHOLZ bildet eine Plattform für alle Akteure in der Region entlang der gesamten Wertschöpfungskette Holzwirtschaft, Holz Engineering & Processing, Holzbau und Möbel Design & Fertigung. Ziele sind die Identifikation von Forschungsbedarf sowie weltweiten Trends, Begleitung von Forschungsanträgen und Suche von Forschungspartnern, Unterstützung bei Know-how- und Technologietransfer sowie eine koordinierte Internationalisierung.

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