Aber auch schon vor Corona kämpften Gastronomen mit Problemstellungen und schwierigen Herausforderungen Ihres Geschäfts.
Michael Stille, langjähriger Gastronom und Geschäftsführer der MyAppCafé GmbH, kennt den Schmerz eines Gastwirts. Er stand uns für ein Gespräch zu seinem neuen Franchise-Konzept zur Verfügung und erklärte seine Intension, Leidenschaft und Ehrgeiz in der Gastronomie mit Technologie zu verbinden.
Die Grundidee seines Konzepts stammt aus dem Silicon Valley. Diesmal jedoch liegt der Schwarzwald vorn.
Zwar tüftelte man dort an einem ähnlichen Geschäftskonzept, zur Verwirklichung kam es aber nie.
Im Frühjahr 2019 gründete „Stille“ mit 5 Partnern das Unternehmen. Ziel war es, die „Generation Smartphone“ mit einem nachhaltigen Konzept und hochwertigem Kaffee zu versorgen. Nach nur einem Jahr war das Konzept technologisch bis ins Detail umgesetzt. Ein Kawasaki-Roboterarm bereitet auf Bestellung über einen Bedienterminal oder eine Smartphone-App den Kaffee in zahlreichen Varianten zu.
Allerdings gab es ein fortwährendes Problem, das Michael Stille schließlich zum Handeln zwang: Seit Jahren kämpfte er damit, qualifiziertes und zuverlässiges Personal zu finden. Verschiedene Ansätze zur Problemlösung brachten keinen Erfolg - bis zu einem Fernsehabend im Herbst 2018.
Im Heimkino läuft der Tatort... Parallelen zu einem früheren Mondays for Innovation Beitrag über zwei Ärzte kommen hoch. Während des Krimis bewirtet ein Roboter seine Kunden mit Kaffeespezialitäten. Voilà - die Idee ist geboren und die Leidenschaft entflammt.
Stille suchte sich Partner, mit denen die Chemie stimmte und die auf gleicher Wellenlänge lagen. Vorstellungen und Ziele stimmten überein und so machte man sich auf den Weg, digitalen Kaffee in abbaubare Kaffeebecher aus Maisstärke zu füllen.
Technologische Hürden schreckten dabei nicht ab. Als Partner für das Vorhaben gewann man die Firma WMF, die bei Technik und Anbindung an den Roboter unterstützte. Selbst ein eigenes Milchschaumsystem entwickelte WMF für MyAppCafé. Fazit: Der Wille ist gefragt, der Rest kommt von allein.
Mit dem vollautomatischen Reinigungssystem reduziert sich der personelle Aufwand für den Betreiber auf eine Stunde täglich und lässt sich damit auch gut nebenberuflich betreiben.
In Zeiten von Corona trifft das Franchisekonzept „Made in Germany“ den Nagel auf den Kopf.
Anfragen aus Deutschland, Europa, den Emiraten, Moskau, Israel und den USA liegen vor.
An was erinnert uns das:
Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht und hat's gemacht.
Text:
Herbert Wackenhut
Quellen:
03.09.2020 Interview mit Michael Stille der MyAppCafé GmbH
Hintergrund RegioINNO:
Das Projekt RegioINNO Nordschwarzwald ist ein prämiertes Projekt des Förderaufrufes „Regionales Innovationsmanagement“ des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg. Mit RegioINNO wird die zielgeführte Vernetzung der Innovationsakteure unterstützt und die Erarbeitung einer regionalen Innovationsstrategie vorangetrieben. Durch die Bündelung von Synergien und die aktive Einbindung aller Beteiligten soll die Zusammenarbeit zwischen der regionalen Wirtschaft und der Wissenschaft intensiviert werden.
Unterstützt aus Mitteln des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg
