Beim Neujahrsempfang beleuchten Experten die Antriebswende

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Gut besuchte Neujahrsempfang-Premiere des Transformationsnetzwerks Nordschwarzwald im ZPT Pforzheim. Foto: Robin Daniel Frommer
Gut besuchte Neujahrsempfang-Premiere des Transformationsnetzwerks Nordschwarzwald im ZPT Pforzheim. Foto: Robin Daniel Frommer

Beim Neujahrsempfang des Transformationsnetzwerks (TraFoNetz) Nordschwarzwald im gut besuchten Zentrum für Präzisionstechnik (ZPT) an der Hochschule Pforzheim beschäftigten sich Referenten und Publikum intensiv mit den essentiellen Zukunftsfragen zur künftigen Mobilität.

Nach der Begrüßung durch Jochen Protzer, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald, stimmte TraFoNetz-Projektleiterin Katharina Bilaine den Kreis der Zuhörenden auf die Themen der Abendveranstaltung ein. Es gehe darum, so Bilaine, Innovationen zu fördern und Netzwerke zu etablieren, außerdem Transformationsstrategien zu fördern sowie die Weiterbildung voranzubringen und das Angebot an Fachkräften zu sichern. In der Moderation wechselt sie sich mit Julia Dobler ab, Gründerin der Agentur „Flottenagentin“.

Professor Dr. Dr. Harald Neudorfer wurde für seinen Impulsvortrag zur „Zukunft der Elektromobilität in Deutschland und Europa“ aus Wien zugeschaltet. Seine Themen waren unter anderem Zulassungszahlen nach Antriebsarten, Stromerzeugung, Wasserstofftechnologie und CO2-Emissionen sowie Batterien, Permanentmagnete und der dramatisch gestiegenen Preis für Lithium, außerdem die geografische Verteilung von E-Ladesäulen sowie die Vorkommen und das Recycling seltener Erden.

Deutschland und Europa sieht er – in direktem Vergleich zu China – schlecht auf die Elektromobilität vorbereitet, denn „es gibt kein europaweit einheitliches Stecker-System“; außerdem merkte er mit Blick auf Deutschland an, dass sich ein Elektrofahrzeug erst nach der jeweils doppelten Zeit amortisiert, „sobald die staatliche Prämie entfällt“.

In der Publikumsdiskussion, an der auch Referent Jan Christer Neimöck aus Stuttgart teilnahm, beklagte er; „Wir reden bislang nicht von den wesentlichen Bremsen – und das sind die Batterien“. Nur vier Prozent der Batterien kommen aus Europa, 96 Prozent aus Asien. Er habe die Hoffnung „dass die Erdölindustrie, bei künftig rapide sinkenden Erträgen aus ihrem Kerngeschäft, in die Batterieforschung und -produktion einsteigt.

Neudorfer regte an, Batterien nur noch im Leasing anzubieten, und dadurch den Kaufpreis von E-Neuwagen um gut 10.000 Euro zu senken.

Robin Daniel Frommer

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