Erfolgreicher Tourismustag im Nördlichen Schwarzwald

|Unternehmen und Region
Text und Fotomaterial Sabine Zoller - freie Journalistin

Der jüngste Tourismustag im Nördlichen Schwarzwald erwies sich als voller Erfolg, der sowohl von Gästen als auch vom Redner begeistert aufgenommen wurde. „Mit über 100 Teilnehmern und positivem Feedback von allen Seiten wurde die Veranstaltung als Meilenstein für die Region gewertet“, so René Skiba, Geschäftsführer der Tourismus GmbH Nördlicher Schwarzwald, der als Gastgeber in das Forum König-Karls-Bad nach Bad Wildbad eingeladen hatte. Besondere Highlights waren am Vormittag der inspirierende Vortrag von Prof. Quack und die intensiven Workshops am Nachmittag.

Unter dem Motto „einfach machen“, war die Tourismusdestiation zur CMT ins neue Jahr gestartet und bot nun mit dem Tourismustag eine Veranstaltung, um Politik, Hotellerie, Gastgewerbe, Tourismus und unterschiedliche Institutionen der „bunten Tourismusfamilie“ auf die Weitereinwicklung der Region einzustimmen. „Wir haben es geschafft, im vergangenen Jahr über 1,4 Mio. Gäste zu begeistern“, so Landrat Helmut Riegger, der bei seinen Begrüßungsworten betonte: „Die Vision unserer Tourismus Region ist zum Erfolg geworden – wir schreiben seit zehn Jahren gute Tourismuszahlen.“ Doch das allein genügt nicht. Mit seinem Aufruf „Wir müssen unsere Stärken stärken“, betonte Riegger die Notwendigkeit zur Weiterentwicklung der Touristischen Destination, die jüngst mit dem Siegel „Qualitätsregion Wanderbares Deutschland“ ausgezeichnet wurde.

Vortrag vom Wissenschaftler

Höhepunkt des Tages war der inspirierende Vortrag von Prof. Heinz-Dieter Quack vom Institut für Tourismus- und Regionalforschung an der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften. Quack widmete sich der Frage, wie die Qualitätswanderregion weiterentwickelt werden kann, und legte dabei den Fokus auf vier Handlungsfelder: Digitalisierung und Anpassungsfähigkeit, Nachhaltigkeit und Wertschätzung, Arbeits- und Fachkräftemangel sowie Erlebensraum und -entwicklung. Besonders betonte er die Bedeutung von Nachhaltigkeit und Klimaschutz angesichts des zunehmenden Klimawandels.

„Wir wandern, um die Natur und die Region zu erleben. Angesichts des Klimawandels gilt es, die Schönheiten der Natur zu bewahren. Trockenperioden und extreme Wetterverhältnisse verschieben die Reiseinteressen der Menschen, die zunehmend heiße Ziele wie Mallorca meiden und stattdessen kühlere Orte wie Schottland bevorzugen“, so der Tourismusexperte.

Herausforderungen für die Region

Die Tourismusdestinationen stehen vor der Herausforderung, ihre Geschäftsmodelle ökologisch und sozial weiterzuentwickeln. Dazu gehört ein Invest in umweltfreundliche Mobilitätskonzepte, sowohl für die An- und Abreise als auch für die Mobilität vor Ort. Digitale Daten spielen dabei eine entscheidende Rolle. Eine digitale Besucherlenkung und die Reduzierung des CO2-Ausstoßes sind erste Schritte auf diesem Weg. Einbindung der Einheimischen in die Tourismusentwicklung ist zudem entscheidend, um die Region authentisch zu präsentieren. Es reicht nicht mehr aus, einfach Prospekte zu digitalisieren. Es bedarf eines Umdenkens in Richtung Digitalität, um die Menschen zu einem nachhaltigeren Verhalten zu bewegen.

Prof. Heinz-Dieter Quack betonte die Notwendigkeit einer nachhaltigen Transformation der Tourismuswirtschaft, die auf allen Ebenen der Nachhaltigkeit - sozial, ökologisch und ökonomisch - arbeitet. Trotz positiver Entwicklungen bleibt die intraregionale nachhaltige Regionalität eine zentrale Herausforderung, an der in den kommenden Jahren weiter gearbeitet werden muss.

Diskussionsrunde

Die Diskussionsrunde, moderiert von Elke Schönborn (IHK Nordschwarzwald) und René Skiba, unterstrich die Bedeutung von Mobilität und Qualität für die Gästezufriedenheit. Michael Stierle (Leiter Mobilität und ÖPNV im Landratsamt Calw), Claudia Dürr (Hotel Rössle in Berneck) und Vanessa Lotz-Kijak (Outdoorexpertin Tourismus GmbH Nördlicher Schwarzwald) betonten das persönliche Engagement in der Kommunikation und die Notwendigkeit, die Region als attraktives Reiseziel zu positionieren.

Insgesamt zeigte der Tourismustag im Nördlichen Schwarzwald, dass die Region auf einem guten Weg ist, ihre touristische Attraktivität zu steigern und gleichzeitig den Anforderungen des Klimawandels gerecht zu werden. Die Zusammenarbeit aller Akteure sowie die Bereitschaft zur Weiterentwicklung sind entscheidende Faktoren für eine nachhaltige Tourismuswirtschaft in der Region.

Text und Fotomaterial Sabine Zoller- freie Journalistin

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