How to innovate: „Beidhändig“ erfolgreich sein - Serie 1/4

Bildquelle: Adobe Stock

Die Ausgangssituation: Vielfältige Bedarfslagen

Digitale Technologien und Geschäftsmodelle, aber auch Themen wie beispielsweise Nachhaltigkeit sorgen für sich schnell verändernde Marktbedingungen für Unternehmen. Sie führen dazu, dass viele Unternehmer ihre Herangehensweise an Innovationen neu ausrichten wollen. Gleichzeitig ist das bestehende Geschäft jedoch zu optimieren, sodass eine „beidhändige“ Herangehensweise an Innovationen unverzichtbar ist: Ambidextrie als Erfolgsfaktor in der Unternehmensführung.

Neben kontinuierlicher Weiterentwicklung von bestehenden Angeboten und Prozessen in Form von inkrementellen Innovationen wird es also immer wichtiger, die eigene Wertschöpfung grundsätzlich neu zu denken. Auch im B2B-Bereich sind auf vielen Märkten bereits diskontinuierliche Innovationen zu beobachten, die zu fundamentalen Veränderungen für etablierte Branchen und Akteure führen. Die jüngst geschlossene strategische Partnerschaft zwischen der Trumpf Gruppe und der Munich Re ist dabei nur ein Beispiel von vielen: Statt für Maschinen wird für Auslastung und verarbeitete Teile bezahlt, was etablierte Marktlogiken grundlegend in Frage stellt (pay-per-part-Modell).1*

Der Blickwinkel der Unternehmen kann dabei unterschiedlich sein. Für einige besteht er vor allem darin, sich angesichts vieler neuer Ideen in der Innovationstätigkeit zu fokussieren und die Entwicklungsgeschwindigkeit zu erhöhen. Andere Unternehmen hingegen suchen eher nach Zugängen und Ideen, um neue technische Möglichkeiten wie Künstliche Intelligenz, Cloud Technologien oder Internet-of-Things-Anwendungen für die eigene Produktentwicklung zu bewerten, nutzbar zu machen und so wettbewerbsfähig zu bleiben.

Entsprechend facettenreich und individuell sind die Anforderungen an eine systematische und effiziente Innovationsentwicklung.

 

1. Innovationsziele klar benennen und strukturieren

Es spricht grundsätzlich nichts dagegen, sich an neue Formate und Herangehensweisen heranzutasten, um innovative Produkte und Geschäftsmodelle zu entwickeln. Für eine effektive Innovationsentwicklung bedarf es aber zunächst einer klaren Analyse, wo aktuell Stärken und Schwächen bei der eigenen Innovationsfähigkeit liegen. Ebenso wichtig ist die Klarheit darüber, welche Ziele erreicht werden sollen. Dabei gilt es Ziele wie Wissensaufbau, die Besetzung einer strategisch wichtigen Marktposition oder Umsatzsteigerung zu sortieren und in die richtige Reihenfolge zu bringen.

Daraus ergibt sich gegebenenfalls auch das organisatorische Setup für Beidhändigkeit im Unternehmen. ebm-pabst hat mit ebm-pabst neo zum Beispiel eine eigene Unternehmenstochter für digitale Lösungen ins Leben gerufen und beteiligt sich auch gezielt an Start-ups. Dazu besteht auch im Unternehmen selbst die klare Strategie, möglichst alle Produkte durch eine inkrementelle Weiterentwicklung IoT-fähig zu machen, um damit die Grundlage für neue Geschäftsmodelle zu schaffen.

 

2. Von Stärken ausgehen

Um disruptive Innovationen zu entwickeln, wird oft empfohlen, alles Bestehende hinter sich zu lassen und völlig neu zu denken. Das gilt gerade in Branchen, in denen das bestehende Geschäftsmodell durch die Digitalisierung offensichtlich besonders unter Druck steht wie beispielsweise in der Papierverarbeitung.

Erfolgsversprechender ist aber häufig, zunächst systematisch die eigenen Stärken zu definieren und sich so ein fokussiertes Spielfeld zu definieren. Stärken können technologische Kompetenzen sein, aber auch ein starkes Vertriebs-netz, eine bekannte Marke oder einzigartige Team- bzw. Lieferantenstrukturen. Die Firma Eller foodPackaging vertreibt heute beispielsweise erfolgreich nachhaltige Lebensmittelverpackungen auch auf Basis der Kompetenzen, die Eller repro+druck als Marktführer für gedruckte Werbebeilagen aufgebaut hat. Unter-nehmen, die die eigenen Stärken kennen, können Innovationsfelder gezielter wählen und bei Bedarf geeignete Partner wählen, die die eigenen Kompetenzen optimal ergänzen.

 

Fortsetzung folgt next Monday…

 

Text:
Whitepaper der Schwarzwald AG (2020/23) Stand 03.11.2020

 

Quellen:
1* www.welt.de/wirtschaft/article217557988/Versicherer-Munich-Re-plant-Buendnis-mit-Trumpf.html 

Whitepaper der Schwarzwald AG (2020/23) Stand 03.11.2020

Mit freundlicher Unterstützung von: Dr. Thomas Scheuerle, Geschäftsführer BadenCampus GmbH & Co. KG, Freiburg

 

Dieses Whitepaper wurde mit bestem Wissen und Gewissen erstellt, erhebt allerdings keinen Anspruch auf Vollständigkeit bzw. Richtigkeit und wird inhaltlich ständig weiterentwickelt. Daneben dient es lediglich zur allgemeinen Information der wvib-Mitgliedsunternehmen und stellt keine rechtliche Beratung für den konkreten Einzelfall dar. Bei individuellen Rückfragen sollten Sie in jedem Fall umfassenden Rechtsrat einholen.

 

Hintergrund RegioINNO:
Das Projekt RegioINNO Nordschwarzwald ist ein prämiertes Projekt des Förderaufrufes „Regionales Innovationsmanagement“ des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg. Mit RegioINNO wird die zielgeführte Vernetzung der Innovationsakteure unterstützt und die Erarbeitung einer regionalen Innovationsstrategie vorangetrieben. Durch die Bündelung von Synergien und die aktive Einbindung aller Beteiligten soll die Zusammenarbeit zwischen der regionalen Wirtschaft und der Wissenschaft intensiviert werden.

Unterstützt aus Mitteln des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg

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