Trampelpfad der Routine

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Das Problem bei Innovationen beginnt schon beim Begriff. Es gibt keine Eindeutigkeit einer Definition.

Vom Duden über Enzyklopädien bis hin zur Innovationsforschung gibt es zahlreiche Auslegungen der Innovation. Hinzu kommen assoziierte Modebegriffe wie Open Innovation, Crowd Innovation, Market-Pull- Innovation, Geschäftsmodellinnovation etc. Da sucht man schon mal länger ein allgemein gültiges Verständnis. Wenn wir im allgemeinen Innovation als eine „bessere Lösung“ übersetzten, stellt sich die Frage warum wir denn überhaupt einen Begriff für Innovation brauchen?

Ist es nicht ein natürliches Bedürfnis der Menschheit, nach besseren Ergebnissen zu suchen? Keineswegs! Jean-Philippe Hagmann beschreibt in seinem Buch „Hört auf Innovationstheater zu spielen“ die Sogwirkung von Routinen bei uns Menschen. „Wir lieben es Trampelpfade zu beschreiten“ und „Best Practices“ zu leben. Am besten in Kombination eines Weges mit dem geringsten Widerstand.

In keiner anderen Zeit konnte man das Verhalten von Menschen besser vorhersehen als mit den digitalen Möglichkeiten von heute. Das Ergebnis ist unser Handeln extrem vorauszusehen ist.

Die Bewunderung steigt für Menschen die gewagtes und überragendes Leisten. Doch im inneren selbst hält das Mutige den Dauerschlaf. Warum ist das so?
Verbindungen von Neuronen werden dominanter, wenn Handlungen mit einem positiven Ergebnis verbunden sind. In der Bedeutung wird unser Trampelpfad damit weiter gefestigt umso mehr wir auf routiniertes zurückgreifen.

Signale die das Gehirn über bestehende neuronale Verbindungen verschickt spart Energie. Neu erlernte Handlungen und Erfahrungen kosten Energie. Je erfreulicher, gefahrloser und gekrönter unsere tun in der Vergangenheit war, desto schwieriger wird es den Trampelpfad zu verlassen und neue Wege zu gehen.
Innovationen sind immer ein Bruch mit Routinen, so Hagmann.

Dadurch wird Innovationen meist mit nur mit einem Fuß begegnet. Der andere festigt weiter den routinierten sicheren Weg. Positiv ist daran nur eins. Wenn Ihre Innovation erfolgreich umgesetzt wird, dann beginnen Kunden den neuen Trampelpfad zu folgen, dem von Ihnen kreierten.
Ständig altgewohntes zu verfolgen führt möglicherweise zu Verbesserungen – Einer inkrementellen und schrittweisen Innovation. Radikale Innovation bleibt dabei aus. 

Kai Schlieter beschreibt in seinem Buch „Die Herrschaftsformel“ dazu passend: „Wie Kornkreise im Maisfeld bildet sich der Alltagstrott unseres Lebens ab“

Bald ist Herbstanfang, Zeit den Mais zu ernten.

 

Text:
Herbert Wackenhut

 

Quellen:
2018, Jean-Philippe Hagmann, Franz Vahlen Verlag, Hört auf Innovationstheater zu spielen

 

 

Hintergrund RegioINNO:
Das Projekt RegioINNO Nordschwarzwald ist ein prämiertes Projekt des Förderaufrufes „Regionales Innovationsmanagement“ des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg. Mit RegioINNO wird die zielgeführte Vernetzung der Innovationsakteure unterstützt und die Erarbeitung einer regionalen Innovationsstrategie vorangetrieben. Durch die Bündelung von Synergien und die aktive Einbindung aller Beteiligten soll die Zusammenarbeit zwischen der regionalen Wirtschaft und der Wissenschaft intensiviert werden.

 

Unterstützt aus Mitteln des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg

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