Die von der Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz extrem hart getroffenen Menschen haben auf absehbare Zeit bestimmt kein sorgenfreies und lockeres Lebensgefühl, sondern brauchen vor allem und auf lange Zeit Solidarität, Hilfe und Unterstützung. Hilfskräfte auch aus der Region Nordschwarzwald haben vor Ort geholfen und waren im Einsatz. Dafür ein herzliches Dankeschön der ganzen Wirtschaftsregion. Eine Vielzahl von Spendenaktivitäten haben neben staatlichen Fonds auch dazu beigetragen, dass finanzielle Hilfen den Wiederaufbau solidarisch, schnell und unkompliziert zur Verfügung gestellt werden.
Aus der Region Nordschwarzwald gibt es gute Neuigkeiten: Der Kultursommer 2021 ist ein voller Erfolg. In einem Gesamtprogramm mit über 100 Veranstaltungen von Maulbronn bis Alpirsbach ist in verschiedenen Kunst- und Kultursparten für jeden Geschmack etwas dabei und viele ausverkaufte Veranstaltungen zeigen das große Interesse der Bevölkerung am vielfältigen kulturellen Leben in der Region. Fulminanter Abschluss wird an diesem Samstag im Kloster Alpirsbach das Fools Garden Konzert mit anschließendem Open-Air-Kino sein. Es ist wichtig, in der Region auch diese Art von Leben zu zeigen, denn es gibt im Nordschwarzwald einiges zu entdecken, auch nach dem offiziellen Kultursommer.
Zum Beispiel auch bei den wirtschaftsnahen Veranstaltungen. Von wegen Sommerpause: schauen Sie doch mal, was hier alles geboten wird, beispielsweise im Bereich der digitalen Fach- und Fortbildungsangebote.
Nur anmelden müssen Sie sich selbst, manchmal auch bewerben, wenn es etwas ganz Besonderes mit begrenzten Teilnehmerzahlen gibt. Zum Beispiel das Format „Junior Manager Contest“, frei übersetzt „Chef für einen Tag“. Angesprochen sind Auszubildende aller Lehrjahre, die sich für wirtschaftliche Zusammenhänge und unternehmerisches Handeln interessieren, spielerisch den Blick über den Tellerrand wagen und sich mit anderen Teams in Sachen Unternehmergeist, Innovation und nachhaltiger Erfolg messen wollen.
Nicht nur in einem eintägigen Planspiel, sondern ganz grundsätzlich und aus guten Gründen steht der Nordschwarzwald für nachhaltigen Erfolg. Dazu braucht es Werte und Innovation, wie der sinnvolle Einsatz von Megatrends. Die Unternehmen der Region haben bisher nichts verschlafen, gleichzeitig müssen wir dennoch das Tempo beispielsweise beim Nutzen von Künstlicher Intelligenz (KI) erhöhen. Der geplante große Innovationspark KI in Baden-Württemberg soll in Heilbronn entstehen, so die aktuelle Entscheidung der Landesregierung. Dazu gratulieren wir den Kolleginnen und Kollegen herzlich.
Als Ergänzung zur landesweit zentralen KI-Adresse haben wir starkes Interesse einem regionalen KI-Transferzentrum. Diese Projektidee habe ich in mehreren Gremien vorgestellt, sie ist auf großes Interesse gestoßen und wird von einer breiten Mehrheit begrüßt. Klar ist aber auch, dass eine Realisierung nur mit einer Förderung möglich ist und dazu suchen wir intensiv nach passenden Träger- und Finanzierungsinstrumenten.
Für Unternehmen kennen wir eine ganze Menge an passenden Förderprogrammen und beraten Sie gerne. Sehr interessant finden wir das Programm Invest BW des Landes, das jetzt um 200 Millionen Euro aufgestockt wird. Es ist das größte branchenoffene einzelbetriebliche Innovations- und Investitionsförderprogramm in der Geschichte des Landes überhaupt. Bitte informieren Sie sich intensiv bei anstehenden Investitionen und Innovationen in Ihrem Betrieb, ob Invest BW in Frage kommt. Bereits in der ersten Tranche konnten einige Unternehmen aus der Region diese Fördermöglichkeiten erfolgreich nutzen. Bis Mitte April wurden z.B. in der Förderlinie Investition 19 Anträge von Unternehmen aus dem Nordschwarzwald gestellt, davon wurden 17 Anträge mit einem Fördervolumen von 2,6 Millionen Euro bewilligt. Mit diesem Programm will das Land Unternehmen weiterhin massiv bei der Ausschöpfung ihres Innovationspotenzials unterstützen, damit sie wirtschaftlich gestärkt aus der Pandemie kommen, denn Innovationsanstrengungen seien ein zentraler Hebel zur Abfederung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie, so die Wirtschaftsministerin. Diese Meinung teilen wir ausdrücklich und raten dringend dazu, sich über diese Möglichkeiten genau zu informieren und - wenn es Sinn macht - Fördergelder zeitnah konkret zu beantragen. Eindringlich bekräftigt hat dies auch MdL Prof. Dr. Eric Schweickert, Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses, beim Hub Talk.
Bei der Entscheidung über die eigene berufliche Zukunft helfen sicher keine Schnellschüsse, aber wer sich beeilt, hat sehr gute Chancen, für den Herbst 2021 noch einen Ausbildungsplatz zu finden, der zu IHNEN/DIR passt! In der Kampagne „Nutze DEINE Chance!“ zeigen wir, wo es noch freie Ausbildungsplätze gibt. Schauen Sie sich das an und sprechen mit jungen Menschen, sich über die vielfältigen Ausbildungsmöglichkeiten zu informieren und zu bewerben. Zeitlich gesehen ist es knapp, aber noch nicht zu spät.
Einen hoffentlich schönen Sommer wünscht Ihnen verbunden mit herzlichen Grüßen
Jochen Protzer